Auch Nietzsche darf uns nachdenklich werden lassen...
Über das Problem der begrenzten Erkenntnis aller Menschen reflektierte er: „Wir sind uns unbekannt, wir Erkennenden, wir selbst uns selbst. Das hat seinen Grund. Wir haben nie nach uns gesucht - wie sollte es geschehen, dass wir uns eines Tages fänden?
Unser Schatz ist, wo die Bienenkörbe unserer Erkenntnis stehen. Wir sind immer dazu unterwegs als geborene Flügelthiere und Honigsammler des Geistes, wir kümmern uns von Herzen eigentlich nur um Eins - Etwas `heimzubringen`“.
Nietzsche übte Kritik an der anmaßenden und begrenzten, engen Lebensweise der Menschen, die sich „als die klugen Tiere in einem exklusiven, abgehobenen Status glauben“ und das was sie nicht kennen in ihrer Welt nicht existent ist und lenkte den Blick auf die überanstrengten Selbstdefinitionen der Menschen. Die Frage stellt sich, ist es wirklich so schlimm um uns bestellt?
Müssen wir alles über uns wissen und jeden Winkel des Seins vermessen und ausleuchten?
Lassen wir uns die eigenen Erfahrungswege gehen, spannende Pfade, verschlungenen Wege zu uns selbst und erkunden welche Schätze das Erkennen unserer Selbst leuchten lässt.
(Aus: Richard David Precht „Wer bin ich und wenn ja, wie viele“)